Bäderarchitektur

Eine Besonderheit, die der Insel Rügen zu dem bezaubernden Charme verhilft, ist die Bäderarchitektur. In der Gründerzeit des 19. Jahrhunderts erlebte die Sommerfrische an der Ostseeküste ihren Höhepunkt, die kleinen Fischerdörfer mussten den neuen Villenstädten und exklusiven Vergnügungszentren immer mehr weichen. Mit der Kommerzialisierung des Bädertourismus konnte sich jeder Besserverdienende an der See einquartieren. Das blütenweiße Antlitz der mondänen Badeorte ist seither durch viele repräsentative Bauten geprägt: Villen, Kurhäuser, Musikpavillons und Seebrücken.

Charakteristisch für alle Gebäude und sehr eindrucksvoll sind zahlreiche filigrane Veranden, Loggien, Erker, Türmchen und Freitreppen an deren Fassaden. Die aus unterschiedlichsten Materialien gefertigten Gestaltungselemente haben ihren Ursprung in verschiedenen Regionen Europas. Dominierend sind südländische Einflüsse, die Orten wie Binz, Sellin, Baabe, Göhren, Sassnitz und Putbus ein mediterranes, fast exotisches Flair verleihen. Nicht selten wurden den Ostseebädern Rügens deswegen wohlklingende Beinamen gegeben, so wird Binz oft als "Nizza des Nordens" und Putbus als "weiße Stadt Rügens" bezeichnet.



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